Beim Soundcheck kommt es häufig zum Chaos. Das kann viele Gründe haben – z. B. kommen nach und nach alle Beteiligten an und während die einen noch aufbauen, die nächsten Kaffee trinken oder Mails checken, sind die anderen schon beim Soundcheck. Auch wenn Musiker kreative Köpfe sind und vielleicht (bitte nehmt’s mir nicht krumm) nicht immer die strukturiertesten Menschen, kann der Soundcheck für alle Beteiligten effizient und zügig ablaufen – wenn alle mithelfen.
Für den Soundcheck kann es für alle deutlich effizienter und entspannter ablaufen, wenn Ihr ein paar Regeln befolgt.
1. Vorbereitung.
Als Techniker kannst Du viele Dinge schon vorbereiten, dass der Sound-Check hinterher zügig und effizient ablaufen kann. Bereits ohne Musiker lassen sich viele der Kanäle auf Funktion prüfen – der sogenannte Line Check. Das gilt nicht nur für Kanäle zum Mischpult sondern auch für die Wege zurück zu den Monitoren oder zur PA.
Effekte lassen sich schon mal vorab grob einstellen, so dass auch hier eine Sound-Grundlage vorhanden ist, ohne das während des Soundchecks zu machen. Auch Equalizer für die PA sollten zu dem Zeitpunkt schon eingestellt sein.
2. Der Sound-Mann (oder auch die Frau!) ist der Leiter des Soundchecks
Du kommuniziert mit den Musikern, was gerade passiert und wann der Soundcheck startet. So bestimmt der Mischer, mit welchen Instrumenten begonnen wird und in welcher Reihenfolge der Mix aufgebaut wird. Wenn Du zwischendrin etwas Zeit brauchst, um technische Probleme zu lösen, sag den Musikern Bescheid, damit sie sich darauf einstellen können. Gib eine Zeitschätzung an, wie lange du brauchen wirst!
3. Alle Mann an Bord
Zum Soundcheck kommen alle Musiker auf die Bühne und sind aufmerksam dabei. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, den Aufbau des Mixes zu verfolgen und sich an den Bühnen-Sound zu gewöhnen.
4. Monitor Mix – ganz einfach
Du bittest die Musiker, jeweils das benötigte Instrument zu spielen oder zu singen – je nach Kanal.
Nach einer groben Einstellung von Gain und Equalizer fragst Du die Musiker, wer etwas von dem aktuell bearbeiten Kanal auf seinem Monitor benötigt. Jeder Musiker, der den Kanal auf seinem Monitor hören möchte, hebt so lange die Hand, bis genügend Signal zu hören ist. Dann nimmt er den Arm runter. Ggf. könnt Ihr euch noch verständigen, falls auf einzelnen Monitoren noch Korrekturen notwendig sind. So baut sich der Monitor Mix einfach entland des Soundchecks auf.
5. Soundcheck – Abschluss
Am Ende Durchlaufs für alle Kanäle steht ein grober Mix.
Frag die Musiker noch einmal nach Anpassungswünschen für die Monitore. Geh selbst mal auf die Bühne und höre Dir den Sound an der Position der einzelnen Musiker an! Wenn Du einen Digitalen Mischer mit Bedienung per Tablet zur Verfügung hast, kannst Du ggf. noch Anpassungen an den Monitor Sound Einstellungen machen.
Halte Ausschau nach potentiellen anderen Problemen auf der Bühne!
6. Probezeit = Sound-Finetuning Zeit
Während die Musiker den Bühnen Sound stehen haben, kannst Du Dich dem Finetuning des PA Sounds widmen. Feineinstellung der EQs, Effekte, Dynamics, usw. sind jetzt dran.
Durch Trennung der Gesangs-Kanäle (Splitting) für Monitor und PA auf einem Digital-Mischer kannst Du den Sound der Gesangs-Kanäle für den Saal optimieren, ohne dass sich der Monitor-Sound für die Sänger ändert. Das gibt Dir mehr Flexibilität den Saal-Sound zu optimieren, ohne die Leute auf der Bühne durch veränderten Sound zu irritieren.
7. Beendet den Soundcheck und Probe mit dem 1. Song der Veranstaltung.
Wenn Du zuletzt den ersten Song der Veranstaltung in der Probe mischst, ist alles für den Start bereit und es geht nicht gleich mit hektischen Korrekturen los.
Wenn Ihr diese einfachen Regeln befolgt, wird der Soundcheck viel einfacher, schneller und strukturierter ablaufen – und damit auch Stressfreier für alle:
1. Techiker bereiten den Soundcheck vor.
2. Der Mischer leitet den Soundcheck.
3. Alle Musiker sind ab dem Start des Soundchecks auf der Bühne
4. Monitor Mix geht pro Kanal per Handzeichen.
5. Geh als Mischer mal auf die Bühne und höre Dir dort den Sound an
6. Musiker Probe = Zeit für Finetuning des Saal Sounds
7. Ende der Probe mit 1. Song.