Vocal Mixing – Sänger richtig mischen

Veröffentlicht: 25. November 2014 in Allgemein
Paul-Georg Meister  / pixelio.de

Paul-Georg Meister / pixelio.de

Gesang ist das zentrale Element, besonders in Worship-Musik. Dabei hat der Gesang mehrere Funktionen und transportiert Informationen auf verschiedenen Ebenen – und das wiederum sollte man als Mischer im Hinterkopf behalten.

Gesang transportiert zunächst einmal Sprache – Worte und Laute, die für den Zuhörer gut verständlich und klar übertragen werden sollen. Daneben gibt es aber auch den Ton – ein Element, das wichtig ist für den musikalischen Aspekt. Er soll sich in Harmonien einfügen und unterscheidet Gesang von reiner Sprache.

In einer Lobpreis-Band gibt es meist zumindest ein Lead-Vocal (ich mag die Sänger/-innen Schreibweise einfach nicht) und Begleit-Vocals – neudeutsch auch Backing  Vocals genannt. Dem Namen entsprechend ist die Lead-Vocal Rolle in einer Band das führende Element, das was klanglich (meist auch räumlich) vorn stehen sollte. „Vorn stehen“ ist im klanglichen Sinne nicht leicht zu beschreiben – für mich bedeutet das vor allem Klarheit in der Wahrnehmung – es ist deutlich zu orten und aus dem Gesamtklang heraus zu hören. Für mich spielt sich das vornehmlich in den „Höhen“ des Klangs wieder. Da die hohen Töne eines Signals am wenigsten Energie transportieren, gehen sie mit zunehmender Entfernung schneller verloren. Kurzum – um ein Vocal „nach vorn“ zu bringen, muss es sich klanglich absetzen – das ist zunächst mal mit Hilfe einer guten Equalizer Einstellung zu bewerkstelligen.

Wenden wir uns nun mal dagegen den Backing-Vocals zu. Ihre Funktion in der Band bestehen darin, zusätzliche Harmonien zu erzeugen – den Klang also zu vervollständigen. Gerade, wenn mehrere Backing-Vocals in einer Band zum Einsatz kommen sollen sie gemeinsam eine harmonische Einheit bilden – im Kontrast zum Lead Vocal aber nicht im Vordergrund stehen und es nicht überdecken. Im Bezug auf die benötigten Einstellungen am Mischpult versucht man also für Backing-Vocals eher, Individualität des Klangs einzelner Sänger zu reduzieren, um sie zu einer Einheit zu machen. Praktisch gesehen kehren wir also den Trick, den wir beim Lead-Vocal benutzt haben um: Frequenzen im Bereich der Höhen, die eine Stimme individuell machen und „vorn“ stehen lassen werden gedämpft. Sie sollen präsent aber nicht dominant sein.

Neben der klanglichen Regelung spielt natürlich auch das Lautstärkeverhältnis von Backing zu Lead-Vocal eine Rolle. Die Wahl der Lautstärke der Backings sollte sich danach richten, dass sie laut genug sind, um die Harmonien (Akkorde) hörbar zu machen, gleichzeitig aber leise genug, um die Lead Vocals nicht zu übertönen. So bald die der Ton jeder einzelnen Stimme als gemeinsamer „Akkord“ erklingt und gleichzeitig die Lead-Vocal „davor“ steht, passts!

 

 

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